Horizontale Beziehungen

Sorry, zu früh gefreut - der Autor ist nicht ins Erotikfach gewechselt ;) Vielmehr geht es in diesem Artikel um die Unterscheidung von vertikalen und horizontalen zwischenmenschlichen Beziehungen in einem hierarchischen Verständnis.

Die meisten von uns werden lieber gelobt als bestraft, sei es von den Eltern, dem Chef, der Lehrerin oder von Freunden. Doch Lob und Tadel sind zwei Instrumente mit gleicher Zielsetzung: Der Lobende möchte den Adressaten zu einem bestimmten Verhalten veranlassen. Und daher empfindet der Gelobte bei aller vordergründigen Freude unterschwellig oft ein Gefühl des "Minderwertigseins". Denn der oder die Lobende entscheidet darüber, wann ein Lob verdient ist und wann nicht. Es entsteht eine Hierarchie.

Zu loben ist demnach kein selbstloser Akt sondern der bewusste oder unbewusste Versuch ein Verhalten zu fördern, das an den Zielen und Werten des Lobenden ausgerichtet ist. Das kann gut gemeint sein, z.B. in der Kindeserziehung, aber es bleibt Manipulation. Und das bedeutet: Wir leben nach den Vorstellungen Anderer, wenn wir unser Verhalten an deren Anerkennung und Lob ausrichten.

Besser ist es daher sich um horizontale Beziehungen zu bemühen, die darauf basieren, dass zwar nicht jeder Mensch gleich ist aber als Individuum den gleichen Wert hat - sich auf Augenhöhe befindet. Solche Beziehungen führt man, indem man Mitmenschen darin unterstützt nach deren eigenen Vorstellungen zu leben. Oder indem man sich bedankt, denn ein Dank sagt "Du warst mir eine Hilfe, das war von Wert für mich."

Menschen, die das Gefühl haben von Nutzen für andere zu sein, entwickeln ein gutes Selbstwertgefühl. Daher führt der Weg zum Glücklichsein nicht über das Lob anderer sondern über das Gefühl, so wie man ist für andere von Wert zu sein.

Vermeiden Sie also hierarchische Beziehungen, unabhängig davon, welche Rolle Sie darin einnehmen. Sie werden feststellen, dass die Zahl zwischenmenschlicher Konflikte in Ihrem Leben abnimmt.

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